Resümee

Die Tour im Rückblick:
Das Wetter hätte, besonders am Anfang und den ersten großen Alpenpässen, ruhig besser und wärmer sein können. Dann hätte ich mir noch den einen oder anderen Tag an "Umwegen" gegönnt.
Ansonsten war es eine sehr beeindruckende Tour. Diesmal könnte man sie "Musik-Tour" betiteln. Liegt sicher an der Jahreszeit, besonders in Frankreich wurde abends in den Orten viel Musik geboten.

Kondition:
Bis zum Start hatte ich 2012 schon rund 2.500 km auf dem Rennrad in den Beinen. Zusätzlich da das Wetter nicht immer das beste war, ca. 20 Std. Spinning. Letzteres hat schon im Vorjahr dazu beigetragen, dass sich meine Trittfrequenz erhöht hat.
Die rund 1.000 km bis zu den großen Alpenpässen waren dann noch einmal eine gute Trainingseinheit um Kondition aufzubauen. Die Pässe selber waren dann kein so großes Problem mehr, wenn man das Wetter mal außen vor lässt. Da ich viel fotografiert habe, ergaben sich viele kleine Pausen die die Auffahrten zu den Pässen fast schon angenehm machten. Ich denke aber, dass man im Nachhinein die kleinen Strapazen schneller vergessen hat ;-) Unterkünfte waren bis auf 2 Ausnahmen immer ok, meistens sogar sehr nett. Wenn das Wetter besser gewesen wäre, hätte ich das Zelt mehr nutzen können. Aber das Zelt im Regen auf- und bauen ... wollte ich dann doch nicht haben.
Die unerwarteten positiven Ereignisse auf der Tour waren wieder einmal das Salz in der Suppe.

Landschaft:
Landschaftlich auf allen Teilstrecken ein Genuss. Ausnahme: der Streckenabschnitt am Vorletzten Tag an dem Fluss Tinee zwischen Pont de la Balma Negra und La Riviere, war wegen der mehrspurigen Schnellstraße ohne Ausweichmöglichkeit, ätzend zu fahren. Im Süden waren die Autofahrer auch nicht mehr so rücksichtsvoll wie in Nordfrankreich.
Ansonsten sehr sehr abwechslungsreich. Jeder Berg, Pass und alle Täler ... waren bombastisch und beeindruckend. Besonders die beiden Gorges Daluis und Gorge de Cians waren atemberaubend im wahrsten Sinne des Wortes. Jetzt weiss ich warum hier in der Gegend die großen Parfumhersteller sitzen. Besonders bei dem heißen Temperaturen die ich hier hatte. Man fährt in einer Wolke von Akazien-, Lavendel und Wildkräuterdüfte. Selbst der frische Schafskäse den man hier auf den kleinen Märkten direkt vom Erzeuger bekommt, schmeckt nach Honig, Lavendel, Wildkräuter ... Genuss pur sage ich nur.

Die Radwege an der Maas und besonders an der Mosel bis zur Quelle, waren sehr schön zu fahren mit wenig Rad-Verkehr. Nachteil an der Mosel: man fährt nicht mehr durch die Ortschaften und verpasst daher ein wenig das Leben und die Eigenarten der Leute.

Leute:
Durchweg positiv. Einmal im Süd-Elsaß hat man versucht mich beim Kaffee zu betuppen. Eine Unterkunft vor Briancon war zum vergessen. Hatte leider keine richtige Alternative. Wollte auch keine 110,- Euro für ein Einzelzimmer löhnen.
Schade nur dass mein Französisch so schlecht ist. Vielleicht schaffe ich es doch noch mal einen Sprachkurs zu belegen. Trotzdem gab es keine Verständigungsprobleme. Mit einem Mix aus deutsch, Englisch, Französisch, vielen Gesten und noch mehr Freundlichkeit und Offenheit  kommt man schon ans Ziel.

Ausrüstung:
Bike und Ausrüstung waren, dank guter und intensiver Vorbereitung, topp. Das Bike hat alles super mitgemacht. Auch die Wald- und Schotterstrecken konnten trotz 25er Reifen gut gefahren werden. Neben dem Bike an sich, den guten wasserdichten Ortlieb-Taschen war besonders die neue Regenjacke (Löffler GTX Active) spitze. Oberkörper war immer trocken und der Feuchtigkeits-Abtransport war gut.

Das Zelt war, dank Innenzelt sehr gut, da die Nächte bis auf die letzte Woche, immer noch sehr feucht waren. Kondenswasser tropfte somit nicht auf Schlafsack und Schläfer.

In den 4 Wochen die ich unterwegs war bin ich ca. 3 Wochen gefahren. Da ich teilweise Tagesetappen mit nur 25 -35 km hatte wäre bei zügiger fahrt die Strecke sicher auch im 18 Tagen gut machbar.
Aber Tempo und Strecke sind ja nicht alles.



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