Donnerstag, 28. Juni 2012

11. Tag - 28. Juni 2012

Bin ich gestern an der F-Ch-Grenze entlanggeradelt, soll es heute richtig in die Schweiz gehen. Folge der Empfehlung von Wanderpärchen und nehme die Route über Saint-Croix und den Col des Etroids. Unterwegs komme ich durch den Ort Brévine, der mit den schweizer Extremtemperaturen. Im Sommer +40 im Winter -40 Grad. Später erfahre ich noch das ich den einmaligen "unterirdischen Gletscher" verpasst habe. Man kann ja nicht alles anschauen, sonst wäre ich wohl 3 Monate unterwegs. Die Tour führt über eine schöne Hochebene, Wind von vorne! Aber dafür Sonne. Kann mich aber bei einem Schweizer Biker mit breitem Rücken in den Windschatten hängen, so dass es mit gut 32 km/h voran geht, bis mein Zugpferd nach 12 km dann abbiegt. Merci vielmals an Unbekannt. Auf dem Pass bei St. Croix treffe ich 2 belgische Jungs die mit Trekkingbikes und Flipp-Flopps auf Rundreise sind. Da sich im Westen Gewitterwolken ankündigen gibt es nur eine kurze Pause. Auf der Abfahrt gebe ich dann etwas Gas um zügig zum Lac de Neuchatel zu kommen. Unterwegs kann ich zum ersten mal im Süden den Alpenkamm mit schneebedeckten Gipfeln sehen. Noch sind die Berge ja relativ klein. Die Temperaturen wurden heute zum ersten mal sehr warm mit bis zu 31 Grad. Musste unterwegs viel Wasser tanken. Die Schweiz ist aber ein teures Pflaster. Auch wenn man in Euro umrechnet sind die Preise teilweise noch ganz schön happig. 30 km südlich von Yverdon erreiche ich Moudon wo ich mir ein Zimmer nehme und das Deutschlandspiel D-I anschaue. Mir ist aufgefallen das hier in der Gegend oft "Cheval" auf der Speisekarte steht. Nachdem mir die Bedienung das als Spezialität empfohlen hat probiere ich's halt mal aus und bin positiv überrascht wie gut und zart das Fleisch ist. Positiver Nebeneffekt: habe dann morgen 1 PS mehr in den Beinen ;-) Später beim Länderspiel merke ich, dass hier wohl alle Italien-Fans sind. So oute ich mich erst mal nicht bis das Spiel zu Ende ist. Da Italien gewinnt gibt es anschließend einen großen Autocorso durch den Ort.

Der Tag beginnt wieder sonnig.

Auf der Hochebene bei Brévine.

Der Pass bei St. Croix.

Blick Richtung Lac de Neuchatel.
In der Ferne sind zum ersten mal die schneebedeckten Berge zu sehen.

Yverdon-les-Bains.

Yverdon-les-Bains.

Blick zurück Richtung Jura.

Schweizer Postbotenmobil. Elektro-Dreirad mit richtig Power.
Die gibt es auch noch mit kleinem Anhänger.

Unterwegs Richtung Moudon.

Hotelzimmer in Moudon

Die Schweizer feiern den italienischen Sieg über das deutsche Team.




Mittwoch, 27. Juni 2012

10. Tag - 27. Juni 2012


Am Morgen noch Nebel der sich aber schnell auflöst. Heute klappt's mit dem Wetter. Muss jedoch den Plan aufgeben entlang der Doubs auf dem Wanderweg GR5 zu fahren, da u.a. 2 Klettersteige mit Eisenleitern ... auf mich warten würden wie mir ein Wanderpärchen aus D+CH erklärten. So fahre ich die kleine Panoramastraßen und es kommen heute doch noch einige Höhenmeter zusammen. Den letzten Teil der Stecke fahre ich dann auf kleinen und einsamen Wanderwegen. Dieser Teil der Strecke ist das Highlight der heutigen Tour. Mit tollen Ausblicken auf den Fluss und die Schlucht. Unterwegs gibt es abenteuerliche Tunnel zu durchfahren und aufgeweichte Schotterwege und kleine Pfade. Das Duo "Bike-Biker"war schön eingesaut. Das Bike machte aber alles super mit und bekommt zur Belohnung abends auf dem Camping eine extra Pflegeeinheit. Und Gunni ein extra großes Bier. Es war ein toller Tag in toller Landschaft. Für Wanderungen (und biken, ob RR oder MTB) eine sehr zu empfehlende Gegend.

Nachdem sich der Nebel verzogen hatte wurde es ein toller Sommertag

Ein kleiner Pass zwischendurch.

Fahrt auf der Hochebene nördlich der Doubs.

Unten am Fluss gab es den ersten großen Eisbecher ;-)

Die Doubs.

Der Winter wird wohl kalt.

Und immer wieder schöne Streckenabschnitte ... 

... auf kleinen Wegen.

Ganz hinten am Ende des Sees wird heute übernachtet.
Netter Camping.




9.Tag - 26. Juni 2012

Naja, das mit dem Wetterbericht klappt noch nicht so ganz in Frankreich. Viel Regen und Niesel ... Der erste Teil der Strecke geht wieder an einem Kanal entlang. In Montbeliard komme ich in einen ziemlich herunter gekommen Stadtteil an. Großes Peugeot-Werk das auch schon mal bessere Zeiten gesehen hat. Um 9 Uhr sitzen die Jungs schon bei Rotwein (Flaschen und nicht Glas!) und Bier und trinken sich den Tag schön. Kurz einen Kaffee und dann geht's weiter. Nach 1/2 Stunde kündigt sich der Jura an. Folge einem netten Tal und komme zeitig an der F-CH Grenze an. Ist eigentlich nur 1 Hotelchen da, mit Blick direkt auf den Grenzfluss die Doubs. Kann das Rad über Nacht beim Nachbarn in die Werkstatt stellen. Hoffentlich wird es mal beständiger, also wärmer und mit weniger Wasser von oben.


... kein Kommentar

I'm singing in the rain ...

Kanal per Brücke über Fluss

Montbeliard. Etwas trostlos.

Idylle am Fluss. Na dann Petir Heil.
Hier treffe ich zum ersten mal auf die Doubs.

Jura ich komme

Die Doubs zum zweiten.

Der Affenfelsen von Goumois.
Wie man sieht kommt auch hier demnächst die Tour durch.

Immer mal wieder Gewitterschauer.

Goumois, Örtchen auf beiden Seiten des Grenzflusses.
Hier wird übernachtet.

Montag, 25. Juni 2012

8. Tag - 25. Juni 2012

Die Stadt Belfort ist eigentlich sehr nett. Ist schon alles sehr französisch hier. Und der durch den Ort fließende Fluss gibt dem Ganzen direkt ein besonderes Flair. Da Montag ist wird die Stadt erst gegen Mittag so richtig munter. Man sieht an der Schaufensterdeko, dass hier demnächst die Tour de France durch geht. Da es gegen Mittag entgegen dem Wetterbericht sonnig wird, hoffe ich das das morgen auch so wird und ich bis zur Schweizer Grenze nach Goumois an den Fluss "Doubs" komme.

8. Tag - neue Woche beginnt mit Stadtbesichtigung in Belfort.

Kleine Gässchen ...

und Geschäfte ...

historische Bodenfliesen ...

und Schaufenster-Deko anlässlich der kommenden Tour de France.

Kostenlos parken mit Segen der Kirche.

Städte mit Flüssen habe was.

Nettes Resto im Hinterhof ...

und hier ...

gabs dann am Nachmittag noch ne kleine Leckerei.

7. Tag - 24. Juni 2012

Zunächst musste ich bis 10 Uhr auf die Camping-Chefin warten, da mein GPS über Nacht in der Restoküche zum Aufladen lag. Ich sollte mir für die nächsten Touren mal was anderes zum Aufladen von iphone und GPS überlegen um unabhängiger zu sein. Vielleicht ein Nabendynamo mit Zwischenspeicher? Werde mal nach der Rückkehr recherchieren. Daher auch nur kurzes Frühstück im nächsten Ort/Bistro da ich zeitig über den Pass wollte. Der obligatorische Milchkaffee mit Pain au Chocolat und Croissant. Nach 5 km bergab geht es dann rauf zum Col du Ballon d'Alsace. Heute soll sich zeigen wie sich das Gesamtgewicht auf einem längeren Anstieg auswirkt und wie es mit meiner Kondition aussieht. Nach gut 600 hm ohne Pause bei 6-9% Steigung komme ich locker am Pass an. Wichtig war das richtige Tempo zu finden. Da ich noch nicht auf das kleinste Ritzel gewechselt habe, besteht für den großen St. Bernard mit 12% Hoffnung;-). Oben am Pass gibt es ein nettes Gespräch mit einer Gruppe Rennradlern die mal eben von Basel gekommen sind (140 km) und dann gleich wieder zurück fahren werden. Die haben ja auch kein Gepäck dabei ;-)) Da die Jungs mir bestätigen das es morgen viel regnen soll, entschließe ich mich im nächsten größeren Ort "Belfort" ein Hotel zu suchen um den Montag mit großer Wäsche und Stadtbesichtigung zu verbringen. Finde dann auch nach längerer Suche ein nettes Zimmer in der Altstadt. Bei der Zimmersuche stolperte ich zuvor bei einem anderen Hotel über die Jungs von Stephan Marley. Waren alle "super drauf" und schwebten gerade ins Hotel ... In meinem Hotel wird mir mein Rad sogar auf's Zimmer im ersten Stock getragen! Das nenne ich mal Service ;-) Nach großer Wäsche geht es noch kurz zur sehr beeindruckenden Festung und nach dem Essen dann zeitig ins Bett.

Erste Woche fast vorbei
Col du Ballon d'Alsace
Blick Richtung Rheintal und Schweiz
Stephen Marley und Band schweben in  Belfort ein.
Dann doch noch nettes Hotel in der Innenstadt gefunden.
Über den Dächern von - nein noch nicht Nizza, das dauert noch etwas - Belfort.
Stadttor.

Samstag, 23. Juni 2012

6. Tag - 23. Juni 2012

Wie gestern ging es heute auf einem Radweg zwischen Mosel und Canal de L'Est ohne Autoverkehr flach weiter. Nach leckerem Picnic am Kanal ging es zunächst bis Epinal. Leider kleinen Umweg gefahren da ich die falsche Abzweigung nahm und einem Kanal Richtung Westen folgte. Der stieg über ca. 5 km um 100 Hm an, was zur Folge hatte, dass alle 100 m eine Schleuse kam. Nach etwa 25 (gefühlten 50) Stufen merkte ich den Fehler. War aber trotzdem den Abstecher Wert. In Epinal angekommen gab es auf dem Markt und in der Markthalle alles für ein leckeres 2. Picnic. Anschließend veränderte sich die Landschaft deutlich. Tannenwälder und Berge kündigten die Vogesen an. In Remiremont, nettes Städtchen, war gerade ein Posaunenchor-Festival. An jeder Ecke spielte eine Gruppe, z.T. sehr moderne Stücke. Lothar und Opa hätten sicher ihren Spaß gehabt. Der Radweg führte abseits der Orte, ich denke es ist eine ehemalige Bahntrasse, bis zur Moselquelle nahe Bussang. Hier gab es dann auch gleich einen schönen Campingplatz, die ersehnte Dusche, großen Salatteller und das Spiel Frankreich gegen Spanien. Leider ohne Ton! Die in der Kneipe anwesenden Franzosen waren ziemlich desinteressiert am Spiel. Bevor es in den Schlafsack ging deponierte ich noch mein GPS zum Batterie aufladen in der Küche der Kneipe. Morgen dann der erste Pass Richtung Süden.