Solo von Aachen nach Nizza: 14. Tag

Der erste große Pass steht an. Nach gutem Frühstück geht es zum Grand St. Bernard. Zwar zeigen sich die ersten dunklen Wolken, doch das soll nicht abschrecken. Nach 12 km sanftem Anstieg geht es dann rd. 1.400 Höhenmeter mit kontinuierlich 8-10 % nach oben. Den Teil der Strecke der durch Galerien führt ist nicht so schön da es wenig Ausweichmöglichkeiten am Straßenrad gibt und sich die Abgase der Fahrzeuge unter der Betondecke stauen. Nach gut 2/3 der Strecke geht die alte Straße dann mit deutlich weniger Verkehr aber mit bis zu 12 - 14% weiter zum Pass. Es sind auch 2 Biker-Gruppen mit Begleitfahrzeugen unterwegs, ebenfalls Richtung Nizza. Eine Gruppe aus Deutschland und eine aus Norwegen. Die meisten Norweger sprechen erstaunlicherweise auch ein wenig Deutsch. Da ich mich mental auf 2.700 m Passhöhe eingestellt hatte ist die Überraschung um so größer als schon bei 2.475 m der Pass erreicht ist :-)) (nächstes mal besser die Karte lesen Gunni!) Um so besser da es seit einiger Zeit z.T. heftig zu regnen und zu schneien angefangen hat und der Wind der mich bis zur Hälfte dieses mal geschoben hatte nun kräftig von vorne kommt. Auf der Passhöhe treffen sich alle Radler zum Kaffee und Informationsaustausch. Jetzt, nach Überschreitung der Grenze nach Italien, ist bei Nieselregen die Abfahrt nach Aosta angesagt. Immer schön die Bremsen leicht angezogen und mittreten damit man nicht auskühlt und zu frieren anfängt. Die neue Regenjacke ist suuuuper! Nach halber Strecke Richtung Aosta entscheide ich mich für ein kleines Hotelchen. Nette Leute, heiße Dusche, Pasta und Fußball. Eine ital. Familie die zum Länderspiel ins Hotel gekommen ist geht dann nach dem 3. Tor gegen Italien frustriert nach Hause.