Montag, 2. Juli 2012

15. Tag - 2. Juli 2012

Beim Aufwachen höre ich schon das es regnet :-(( Beim Frühstück überlege ich, ob ich einen Tag hier abwarten soll oder versuche bei weniger Regen weiter zu kommen. Im Südwesten soll es angeblich besser sein. Die Hotelbetreiber meinen, dass es noch die nächsten 4 Tage hier schlecht bleiben soll. Auf die Locals hören ist immer gut, den die kennen am besten das Wetter der Gegend. Also Taschen packen und hoffen das es nicht zu feucht wird. Nach 500 m ist der Optimismus erst mal vorbei. Da ich noch 13 km Abfahrt bis Aosta habe ist wieder kräftiges kurbeln bei Regen angesagt. Nach 3 km bin ich bis auf Kopf und Oberkörper (Regenjacke sei Dank) komplett nass. In's nächste Hotel? Da es aber nicht kalt ist fahre ich weiter um warm zu bleiben. Der Regen wird schon aufhören und dann fahre ich mich trocken (so der Plan). In Aosta wird es noch heftiger. Starker Regen, Hagel und Gewitter. Da es hier so viele hohe Berge gib, werden die Blitze den kleinen Gunni schon nicht erwischen - denke ich mir so. Also Gas geben und ab Richtung Morgex. Hier hört der Regen kurz auf und es gibt erst mal leckere Pasta bevor es hoch zum kl. St.-Bernhard geht. Teilweise regnet es dabei aber dafür sind die Steigungen nicht so stark wie am Vortag. Auf das letzte Ritzel kann ich heute verzichten. Die Auffahrt läuft heute echt prima. Was eine ordentliche Pasta so ausmacht. Oben auf 2.188 m gibt es im kleinen Resto einen warmen Kaminofen (das soll Sommer sein?) und eine warme Suppe. Leider ist die obere Hälfte des Mont Blanc in Wolken verpackt und ich muss mir das Panorama auf den Postkarten ansehen. Beim Aufstieg sah alles noch so vielversprechend aus. Doch das dicke Ende sollte noch kommen. Die gut 35 km Abfahrt werden dann wieder sehr regnerisch und es kommt teilweise dichter Nebel dazu. Die Bremsen machen auch so langsam schlapp. Der viele Regen vermischt mit dem Schmutz der Straße haben den Bremsbelag komplett abgeschliffen und jetzt bremst Metall auf Metall. Die letzten km werden zur Zitterpartie. Es wird auch langsam kalt. Zeit für 'ne heiße Dusche. Und Morgen? Die Hoffnung stirbt zu letzt. Es soll schließlich über den höchsten Pass der Tour, den Col de l'Iseran gehen.


... !!!

Es wird nach Aosta langsam heller.

Wasserfall - der ganze Tag war ein Wasserfall.

Hinter den Wolken soll der Mont Blanc sein.

Fast am Pass

Wolkendecke kratzt langsam die Straße

Kleiner St. Bernhard – großer Gunni ;-)

Die Rettung: Kaminofen zum Klamotten trocknen ...

und eine heiße Suppe!


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